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Offline – Online: Handel zukunftsfähig gestalten

Große Resonanz bei Wirtschaftsforum Alzey-Worms

Referenten Wirtschaftsforum

Landrat Ernst Walter Görisch (re.) und WfG-Geschäftsführerin Kerstin Bauer (4. v. r.) mit den Referenten des Abends (v. l. n. r.): Marc Wolter & Geschäftsführer Udo Beckmann (er-p GmbH), Andreas Rebold (VRM Digital GmbH) und Prof. Dr. Gerrit Heinemann (Hochschule Niederrhein)

Foto: WfG Alzey-Worms / Axel Schmitz

Ein brandaktuelles Thema hatte die Wirtschaftsförderung-GmbH für den Landkreis Alzey-Worms (WfG) für das jüngste Wirtschaftsforum Alzey-Worms gewählt: der stetig wachsende Online-Handel und die Auswirkungen auf den stationären Einzelhandel im Landkreis. „Der Einzelhandel steht vor riesigen Herausforderungen“, so Landrat Ernst Walter Görisch in seiner Begrüßung der rund 60 Vertreterinnen und Vertreter des Einzelhandels und der Kommunalpolitik. Neben praxisnahen Impulsen solle das Forum vor allem auch fundierte Hintergrundinformationen bieten. Dafür hatte die WfG mit ihrer Geschäftsführerin Kerstin Bauer bestens gesorgt. Den Impulsvortrag hielt mit Prof. Dr. Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein einer der profiliertesten Handelsexperten im deutschsprachigen Raum.

Vom Online-Kuchen mitessen

Und dieser sprach Klartext: „Wer im Einzelhandel eine Zukunft haben will kommt um Digitali-sierung nicht herum“. 87 % der Erwachsenen nützten das Internet. Der Anteil des E-Commerce am Non-Food-Handel betrage heute 20 %, in 10 Jahren werde er bei 40 % liegen, erläuterte Prof. Heinemann. Alle Händler müssten etwas tun, auch die kleinen. Die „digitale Allergie“, die ihm im Handel immer wieder begegne, helfe da nicht weiter, so Heinemann. Das Kundenverhalten habe sich im Zeitalter des Smartphones sehr stark verändert. Bevor der Kunde heute ein Geschäft betrete, informiere er sich im Vorfeld im Internet darüber, ob die ausgesuchte Ware auch vorrätig sei. Ein Online-Shop zur Vorbereitung des Kaufes werde erwartet. Zwei Drittel der deutschen Händler verkauften nicht online, seien „nicht da, wo der Kunde ist“, mahnt der Handelsexperte. Was die Antwort sei auf Amazon & Co.? „Ein Stück vom Online-Kuchen mitessen“, schrieb Prof. Heinemann seiner aufmerksamen Zuhörerschaft ins Stammbuch.

Städte kundenorientiert gestalten

Damit der innerstädtische Handel die Herausforderungen meistern könne seien allerdings auch die politischen Akteure gefordert. Die Infrastruktur der Innenstädte müsse sich mehr an den Kundenbedürfnissen orientieren. Prof. Heinemann nannte Beispiele: gute Zufahrts- und Parkplatzsituation, Toiletten, Sitzmöglichkeiten für kleine Ruhepausen. Ganz wesentlich sei die digitale Aufrüstung der Innenstädte mit freiem WLAN auch in den Läden. Ein professionelles Citymanagement könne für die effektive Zusammenarbeit aller Akteure sorgen. Wie Online-Strategien kleiner und mittelgroßer Städte aussehen können demonstrierte WfG-Geschäftsführerin Kerstin Bauer anhand zweier Best-Practice Beispiele. Sowohl das „Virtuelle Schaufenster“ der Barlachstadt Güstrow als auch „Die Kaufen Erholen Kombi“ von Bad Neuenahr-Ahrweiler böten kleinen Händlern die Chance, sich im Netz sichtbar zu machen und motivierten gleichzeitig dazu, die jeweilige Stadt zu besuchen.

Vorhandenes nutzen

Auch verschiedene Plattformen lokaler Anbieter wurden beim Wirtschaftsforum gezeigt. Udo Beckmann, Geschäftsführer des Energiedienstleisters e-rp,  stellte die erpsi-App vor, auf der sich seit März 2017 auch die Händler der Region präsentieren können. Außerdem habe man in Alzey ein öffentliches WLAN-Netz gebaut, dessen Access-Points die benachbarten Händler mit Werbung bestücken könnten.

Ebenfalls beim Wirtschaftsforum vertreten war die VRM Digital GmbH mit dem Portal Loca-Fox für Mainz, Wiesbaden und Worms. Hier könnten Kunden nach dem Prinzip „Recherche im Internet, kaufen im Geschäft“ Produkte reservieren und diese dann beim Händler abholen, erläuterte Produktmanager Andreas Rebold.

Als Erfolgsmodell bezeichnete Prof. Heinemann das Pilotprojekt „eBay City Mönchengladbach“. Hier verkauften Händler auf einem Online-Marktplatz. Aus Sicht der Händler sei positiv, das anders als beispielsweise Amazon eBay selbst keinen Handel betreibe. eBay City biete lokale Einstiegsseiten an. In Mönchengladbach sei man mit 50 Händlern gestartet, die digital noch nichts gemacht hätten. Heute beteiligten sich 100, die alle von Umsatzsteigerungen berichten könnten.

Die Gäste des Wirtschaftsforums zogen eine positive Bilanz. Viel Input, neue Ideen und An-regungen habe man mitnehmen können, wie der Einzelhandel in Alzey und Umgebung sich für die Zukunft aufstellen könne.          

Wirtschaft - 13.11.2017
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