Wirtschaftsforum Alzey-Worms Online
Beim Wirtschaftsforum Alzey-Worms referierte Nico Vitt vom Zentrum für Digitalisierung der Wirtschaft vor zahlreichen Unternehmensvertreterinnen und -vertretern online über Cyber-Attacken und wie man sie erkennt.
Foto: WfG Alzey-Worms
Mit einer reinen Online-Veranstaltung setzte die Wirtschaftsförderungs-GmbH für den Landkreis Alzey-Worms (WfG) ihre Reihe „Wirtschaftsforum Alzey-Worms“ für Unternehmen im Landkreis fort. Ausgewählt hatte die WfG ein spannendes und höchst aktuelles Thema: „Cyber-Angriffe auf Unternehmen – Vorsorgen I Mitarbeitende sensibilisieren.“
Landrat Heiko Sippel und WfG-Geschäftsführerin Kerstin Bauer konnten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen vieler verschiedener Branchen begrüßen. „Die Gefahr ist sehr konkret und trifft die digitale Welt ins Mark“: Landrat Sippel machte dies in seiner Begrüßung am Beispiel des Rhein-Pfalz-Kreises deutlich, der vor kurzem Opfer eines folgenreichen Hackerangriffs wurde. Laut einer Studie des Branchenverbandes Bitkom entstünden der Wirtschaft jährlich 200 Milliarden Euro Schaden durch digitale Angriffe. Umso wichtiger, so der Landrat, sei deshalb die Sensibilisierung der Mitarbeitenden.
Der Referent des Abends, Nico Vitt, ist studierter Wirtschaftsinformatiker und Geschäftsführer der ZDW (Zentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft) Südwestfalen GmbH. In dieser Funktion betreut er ein regionales Netzwerk angeschlossener Unternehmen an die Universität Siegen.
Anschaulich erläuterte er zunächst den Ablauf eines Hackerangriffs. „Das ist ein gut durchstrukturierter Prozess, mit dem Geld verdient wird“. Das Problem dabei: wenn man etwas merke, sei es bereits zu spät, die Daten fänden sich im Darknet wieder. Über sogenanntes Social Engineering werde oft der Zugang über eine Person und einen plausiblen Vorwand erlangt. Der Hacker versuche, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen, um es zur Preisgabe von vertraulichen Infos zu bewegen. „Der Mensch ist einerseits die größte Schwachstelle in der IT-Sicherheit, andererseits aber auch der beste Schutz“, so Nico Vitt. Die Voraussetzung dafür: eine gute Schulung.
Hierfür gab Nico Vitt den Unternehmen viele gute Tipps mit auf den Weg. Wo kann ich mir einen kostenlosen Aktionsplan erstellen lassen? Welche strategischen Überlegungen muss ich als Unternehmen anstellen, um den besten Schutz zu bekommen? Sich selbst testen, wie gut man gewappnet ist gegen Cyber-Angriffe, konnten die Teilnehmenden mit einem kleinen Phishing-Quiz.
Moderiert von WfG-Geschäftsführerin Kerstin Bauer schloss sich an den Vortrag ein Austausch an, an dem sich die Online-Gäste rege beteiligten. Ein wichtiger Hinweis bezog sich auf die Fehlerkultur, die in einem Unternehmen herrsche. Die Mitarbeitenden müssten motiviert werden, gemachte Fehler schnell und ohne Angst zu melden.